Wolfgang Hien: Arbeit und Krankheit im Kapitalismus

Freitag, 22.10.2021
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Wolfgang Hien: Arbeit und Krankheit im Kapitalismus
Arbeit und Krankheit im Kapitalismus
Buchvorstellung und Diskussion mit Wolfgang Hien
 
Zusätzlich als Stream unter media.kukoon.de
 
Die Pandemie hat, wie ein Brennglas, erneut die dunklen Seiten des Kapitalismus überdeutlich sichtbar gemacht. Millionen prekärer Arbeiter*innen halten unter teilweise unglaublichen Bedingungen den gesellschaftlichen Betrieb am Laufen. Es muss produziert und Profit gemacht werden ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Arbeiter*innen. Gesundheitsarbeiter*innen wurden beklascht und dann wieder mit Brosamen abgespeist, während Kliniken weiter privatisiert werden. Die kapitalistische Arbeitsgesellschaft erzeugt Wohlstand, der nicht nur im ökonomischen Sinne auf Ausbeutung, sondern auf der systematischen Zerstörung der körperlichen und seelischen Gesundheit der Massenarbeiter*innen gebaut ist. Wolfgang Hien wird am Beispiel der Bergarbeiter und der Textilarbeiterinnen einen Einblick in die Geschichte geben, um sich dann der These zuzuwenden: Die Fixierung der politischen Linken auf Arbeit und Arbeitsplätze hat der kapitalistischen Entwicklung Vorschub geleistet, und in vielen bereich ist der Sozialstaat eine Illusion. Wäre es nicht endlich an der Zeit, umzusteuern und sich auf ein Recht auf einenkonsequenten Gesundheitsschutz und ein Recht auf ein gutes Leben hin zu orientieren? Und dafür auch in der Arbeiter*innenklasse zu werben? 
 
Wolfgang Hien ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und befasst sich seit den 1970er Jahren mit Geschichte und Kritik der Arbeitsmedizin, die als Herrschaftsinstrument den arbeitenden Menschen entmündigte und zur Höherleistung antrieb. Veröffentlichung zuletzt: Die Arbeit des Körpers – Von der Hochindustrialisierung in Deutschland und Österreich bis zur neoliberalen Gegenwart, Mandelbaum Verlag, Wien 2018.
 
Eine Veranstaltung des Kulturzentrum Kukoon in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
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Der Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen