Wolfgang Veiglhuber Gestalten der Faschisierung

Dienstag, 24.01.2023
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Gestalten der Faschisierung

Auf dieser Veranstaltung wird die Buchreihe „Gestalten der Faschisierung“ (Argument Verlag) vorgestellt. Bislang sind drei Bände dieser Reihe erschienen, und zwar zu Peter Sloterdijk, Sahra Wagenknecht und Björn Höcke. Der Zweck der Reihe besteht darin, herauszuarbeiten, welche inhaltlichen Hervorbringungen – ökonomisch, politisch, kulturell, ideologisch – einem neuen Faschismus Vorschub zu leisten in der Lage sind. Dabei spielen natürlich konzeptive Ideologen/innen eine wesentliche Rolle. Deshalb orientiert sich die Buchreihe an den Veröffentlichungen der entsprechenden „Gestalten der Faschisierung“. Auf der Veranstaltung werden insbesondere die Positionen von Wagenknecht und Höcke einer Analyse und Kritik unterzogen. Hierbei wird erläutert, wie der völkisch-nationalistische Ansatz Höckes mit „sozialen“ Aspekten angereichert und zu einer offen faschistischen Alternative amalgamiert wird, wobei besonderes Augenmerk auf den Klasseninhalt seiner politischen und gesellschaftlichen Perspektive gelegt wird. Anders liegt die Sache bei Wagenknecht: die prominente Repräsentantin der Linkspartei, beliebt bei Rechten und Bürgerlichen, hofiert und gegen die eigene Partei in Stellung gebracht von Presse, Funk und Fernsehen, baut Brücken in das rechte Lager. Dabei hat sie frühere antikapitalistische Standpunkte eingetauscht gegen eine Affirmation der „Marktwirtschaft“, wie sie den Kapitalismus, von dessen Kritik sie nichts mehr wissen will, heute nennt. Diese Umorientierung garniert sie mit konservativ-nationalistischen Positionen, die nicht selten offen reaktionär daherkommen. An bestimmten Punkten zeigen sich interessante Übereinstimmungen mit Höcke. Am Ende des Vortrags steht die These, dass es nicht ausreicht, Höcke, Wagenknecht u.a. zu kritisieren, sondern dass es darauf ankommt, die Grundlagen ihres Denkens in der staatlichen Verfasstheit kapitalistischer Herrschaft und dem damit verbundenen Zusammenschweißen der Menschen zum „Volk“ aufzuspüren.

Wolfgang Veiglhuber ist Mitarbeiter in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit.


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Der Senator für Kultur, Freie Hansestadt Bremen